Agaricus muscarius

Andere Namen: Fliegenpilz, Agaricus, Amanita muscaria

Stoffart: Giftpilz

Typische Potenzen: Agaricus muscarius wird vorrangig in den Potenzen D6, D12 und C30 angewendet.

Hauptanwendungsbereiche: Frostbeulen, Morbus Raynaud, Tics, Multiple Sklerose, Parkinson, Krämpfe, Zuckungen, Unruhezustände

Inhaltsangabe

Erscheinung

Die Patienten wirken nervös und unsicher. Sie leiden unter großen Ängsten in Bezug auf ihre Gesundheit. Agaricus muscarius Typen reden gerne und viel und wirken dabei oftmals geradezu euphorisch. Im weiteren Verlauf der Erkrankung werden sie jedoch immer lethargischer und wirken wie in einem Dämmerzustand. Sie mögen dann auch nicht mehr reden.

Agaricus muscarius Anwendung

Agaricus muscarius ist ein wichtiges Mittel zur Behandlung von Erfrierungen. Die betroffenen Körperteile werden weiß und fühlen sich taub an. Daher wird es auch zur Behandlung von Morbus Raynaud eingesetzt. Bei diesem Krankheitsbild sind vor allem Finger und Zehen betroffen. Sobald diese der Kälte ausgesetzt sind, werden sie gefühllos und weiß. Sie fangen an zu jucken, wenn die Durchblutung durch Wärme wieder angeregt wird.
Verschiedene Krankheitsbilder, die mit Zuckungen, Krämpfen und Zittern einhergehen, werden mit dem homöopathischen Mittel behandelt. Häufig ist Ärger ein Auslöser für die Bewegungsstörungen.

Anwendungsgebiete in der Übersicht

AnwendungsgebietBeschwerden/Symptome
BewegungsstörungenBewegungen sind unsicher, übertrieben, unregelmäßig oder eckig. Patienten greifen zu weit oder daran vorbei, wenn sie einen Gegenstand in die Hand nehmen möchten. Dinge werden fallen gelassen. Taumeln im Stehen oder Probleme beim Treppensteigen, wenn Patienten zu hoch treten.
Zittern und Zuckungen im Gesicht und in den Gliedern. Häufig diagonal auftretend. So sind etwa das rechte Bein und der linke Arm von den Bewegungsstörungen betroffen. Besserung der Zuckungen während des Schlafes.
Schmerzhafte Tics und Zuckungen, bei denen die betroffenen Teile kalt und steif werden.
Krampfhafte Zuckungen nach Ärger. Häufig bei Schulkindern, die ausgeschimpft werden.
Krämpfe nach Geschlechtsverkehr, besonders bei jungen und nervösen Frauen.
Vor dem Einsetzen der Krämpfe und Zuckungen müssen die Patienten herzhaft gähnen.
Verschlimmerung der Beschwerden durch Kälte, vor Gewitter und durch geistige Überanstrengung. Besserung durch langsame und sanfte Bewegung.
Erfrierungen/Morbus RaynaudEinzelne Finger, Zehen, Nasen oder Ohren werden bei längerem Aufenthalt in großer Kälte weiß und gefühllos. Der betroffene Körperteil fühlt sich taub an. Berührungen werden an dieser Stell e nicht gespürt. Wird Wärme zugeführt, fängt die Haut an zu jucken.
KopfschmerzenDumpfe Kopfschmerzen, die bis zur Nasenwurzel ziehen. Patienten bewegen den Kopf ständig hin und her. Besserung der Schmerzen nach Stuhlgang und Wasserlassen.
MagenbeschwerdenHeißhunger-Attacken in Verbindung mit Zittern und großer Schwäche. Gebratenes Fleisch verursacht Ekel und Aufstoßen. Abgehende Luft beim Aufstoßen riecht nach Äpfeln oder faulen Eiern. Aufstoßen wechselt sich mit Schluckauf ab. Verschlechterung der Beschwerden nach dem Genuss von Alkohol und Tabak. Besserung durch Bewegung im Freien.
MenstruationsbeschwerdenDie Blutung ist stark und dunkel. Lang anhaltende Schmerzen im unteren Rücken. Alle Beschwerden verschlechtern sich während der Menstruation. Juckender und wundmachender Ausfluss, so dass die Patientinnen kaum gehen können. Brennende und juckende Brustwarzen. Besserung der Beschwerden durch Schlaf.
SehbeschwerdenSehen von Doppelbildern oder Schwierigkeiten beim Lesen, da die Buchstaben verschwimmen. Störungen in der Wahrnehmung von Farben und Größen. Sehen von schwarzen Mücken über das ganze Sehfeld. Zucken der Augenlider.

Verbesserung:

  • Abends
  • Während des Schlafs
  • Langsame Bewegungen
  • Wärme

Verschlechterung:

  • Morgens
  • Kälte
  • Vor einem Gewitter
  • Sofort nach dem Essen
  • Bei Berührung

Weitere Anwendungshinweise

Agaricus muscarius Wirkung

Agaricus muscarius wirkt auf das zentrale Nervensystem.

Agaricus muscarius Dosierung

Erfrierungen werden mit der Potenz D6 behandelt. Das Mittel wird zu Beginn der Behandlung alle halbe Stunde gegeben. Sobald sich die Beschwerden bessern, werden die Einnahmeabstände vergrößert. Die Maximaldosis beträgt 6 mal 3 Globuli pro Tag.
Zittern und Krämpfe nach Ärger sprechen gut auf die Potenz D12 an. Diese wird 1 bis 2-mal täglich je nach Bedarf gegeben.
Chronische Erkrankungen werden von Therapeuten mit hohen Potenzen ab der C30 behandelt. Diese werden im Abstand von mehreren Wochen gegeben.

Agaricus muscarius in der Schwangerschaft

Agaricus muscarius hat sich bewährt in der Behandlung von Schwangerschaftsübelkeit. Besonders gebratenes Fleisch verursacht den Patientinnen Übelkeit. Das Mittel ist hilfreich bei Verstopfung während der Schwangerschaft. Der erste Teil des Stuhls ist sehr hart, während der der nachfolgende dann eher flüssig ist.
Agaricus muscarius ist immer dann angezeigt, wenn die Frauen während der Beschwerden unter Zittern und Schwäche leiden. Auf der Haut finden sich rote Stellen, die jucken und brennen. Diese Stellen verschwinden, sobald die Übelkeit oder der Durchfall vorbei sind.

Agaricus muscarius für das Baby

Das Mittel wird häufig bei Zahnungsbeschwerden verordnet. Die Babys sind gereizt, quengelig und äußerst unruhig. Fieber und Durchfall können begleitend zur Zahnung auftreten. Oftmals fallen tagsüber Zuckungen bei den Babys auf, welche während des Schlafes verschwinden.

Agaricus muscarius für Hund, Pferd und Katze

Das homöopathische Mittel wird Tieren mit krampfartigen Hustenanfällen und andauerndem Niesen gegeben. Die Tiere sind schlapp und zittrig.
Agaricus muscarius ist hilfreich für Tiere, welche unter spastischen Lähmungen leiden. Diese sind typischerweise verbunden mit zittriger Schwäche. Die Tiere schwanken und zeigen einen unsicheren Gang. Die Beschwerden werden vor allem tagsüber beobachtet und durch Kälte deutlich verschlechtert.

Agaricus muscarius Nebenwirkungen

Zu Agaricus muscarius gibt es keine Hinweise auf Nebenwirkungen. Bei zu häufiger Einnahme und am Beginn einer Behandlung kann es zu einer Verschlechterung der Beschwerden kommen. Das Mittel sollte dann nicht weiter eingenommen werden.

Heilpraktikerin Ulrike Schlüter

Autorin: Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Ich beschäftige mich seit fast 20 Jahren intensiv mit der Homöopathie. Eine dreijährige Ausbildung in klassischer Homöopathie und Fortbildungen unter anderem in Kinderhomöopathie und gemütsorientierter Homöopathie runden mein Wissen ab. Ich bin als Heilpraktikerin in eigener Praxis - mit den Schwerpunkten Homöopathie und psychosomatische Erkrankungen - tätig. Neben der Therapie ist es mir ein großes Anliegen, mein Wissen und meine Faszination für die Homöopathie weiterzugeben.

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen, Arzt oder Apotheker!