Pascorbin 7,5g

Alleskönner Vitamin C

Ascorbinsäure kennen viele besser als Vitamin C. Im Körper des Menschen gilt es als wahres Allround-Talent, das bei vielen Stoffwechselvorgängen eine wichtige Rolle spielt. Eine der bekanntesten Rollen ist die als Antioxidans, das die Zellen vor oxidativem Stress durch freie Radikale schützt. So unterstützt es das Immunsystem an vorderster Front, beugt der Hautalterung vor und bewahrt die Erbsubstanz vor Schäden. Damit lassen sich auch viele Formen von Krebs verhindern.

Ferner ist es wesentlich für die Bildung von Knochen, Knorpel, Bindegewebe und Zähnen und damit für Entwicklung und Wundheilung unabdingbar. Man benötigt es für die Eisenaufnahme aus dem Dünndarm und die Vitamin D-Synthese. Ebenso ist es an der Produktion von Hormonen wie Noradrenalin und Botenstoffen des Nervensystems wie Dopamin beteiligt.

Erhöhter Vitamin C-Bedarf und Vitamin C-Mangel

Einen hohen Vitamin C-Bedarf haben vor allem Kinder aller Altersstufen, Schwangere und stillende Mütter. Aber auch Rauchen, Stress und traumatische Verletzungen führen zu einem erhöhten Vitamin C-Bedarf. Viele ältere Menschen ernähren sich einseitig und leiden an Vitamin C-Mangel. Für Sportler ist es wichtig, da es an der Synthese des Energieträgers Carnitin beteiligt ist und mit dem Schweiß verloren geht.

Ein akuter Vitamin C-Mangel (Hypovitaminose oder Avitaminose) führt zu Skorbut. Bei Seefahrern war diese Erkrankung in Ermangelung von frischem Obst und Gemüse früher häufig. Skorbut äußert sich vorrangig in Bindegewebe und Immunsystem: Er verursacht Zahnfleischblutungen und Zahnverlust, Muskelschwund und Gelenkentzündungen, Wundheilungsstörungen sowie gesteigerte Infektanfälligkeit. Diese Erkrankung konnte man seinerzeit durch regelmäßigen Verzehr des Vitamin C-reichen Sauerkrauts verhindern.

Daher der Name Ascorbinsäure: Ascorbin bedeutet hilft gegen Skorbut.

Wenn der Vitamin C-Bedarf nicht über die Nahrung gedeckt werden kann

und normale, oral verabreichbare Vitaminpräparate nicht mehr helfen, hilft Pascorbin 7,5 g/50 ml von Pascoe. Pascorbin ist die einzige in Deutschland zugelassene Vitamin C-Hochdosis-Infusion. Über den Darm kann der Mensch nur eine begrenzte Menge Vitamin C aufnehmen. Bei hochakuten Mangelzuständen sind Infusionen direkt in die Blutbahn ein wesentlich effektiverer Weg, fehlendes Vitamin C zu ersetzen.

Eine Zufuhr von Vitamin C muss regelmäßig erfolgen. Als wasserlösliches Vitamin kann man Ascorbinsäure nicht wie fettlösliche Vitamine (beispielsweise Vitamin A oder Vitamin D) im Fettgewebe speichern. Einen Überschuss scheiden die Nieren sofort wieder aus.

1. Anwendungsgebiete

Pascorbin 7,5 g/50 ml ist eine Lösung von Vitamin C, die in Injektionsflaschen erhältlich ist. Anwendungsgebiete sind

  • Akute Vitamin C-Mangelzustände bis hin zur Avitaminose Skorbut.
    • Mangelerscheinungen kommen bei Erwachsenen und vor allem Senioren durch Fehl- oder Mangelernährung, bei Säuglingen durch die Ernährung mit Kuhmilch zustande.
    • Vitamin C fehlt oftmals bei schweren körperlichen Krankheitszuständen, bei akuten und chronischen Infektionen sowie nach Operationen.
    • Einen Mangel verursachen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen, allen voran Morbus Crohn und Colitis ulcerosa, bei denen das entzündete Darmepithel das Vitamin C nicht aufzunehmen vermag.
    • Entzündungen sind wahre Vitamin C-Fresser. Bei Morbus Crohn und Colitis ulcerosa kommt dies erschwerend zur mangelnden Aufnahme hinzu. Andere Vitamin C-verbrauchende Krankheiten sind vor allem rheumatische Gelenkerkrankungen wie die rheumatoide Arthritis.
  • Behandlung einer Methämoglobinämie, bei der der rote Blutfarbstoff Hämoglobin zu Methämoglobin oxidiert vorliegt. Dieses kann wie normales Hämoglobin Sauerstoff aufnehmen, aber nicht mehr an das Gewebe abgeben, sodass es zu einer akuten Sauerstoffminderversorgung (Zyanose) kommt.
    • Bei Kindern handelt es sich meist um eine Erbkrankheit (Cytochrom b5-Reduktase-Mangel) oder sie entsteht durch zu viel Nitrat in der Nahrung.
    • Bei Erwachsenen ist Methämoglobinämie oft Folge unsachgemäßer Einnahme von Medikamenten (Metoclopramid, Nitrospray, Lidocain, Amylnitrit) oder Kontakt mit Herbiziden.

2. Hintergrundinformationen Wirkstoffe

Pascorbin enthält als einzigen Wirkstoff Vitamin C (Ascorbinsäure). In der sterilen Injektionslösung sind sonst nur noch Wasser für Injektionszwecke und eine kleine Menge Natriumhydrogenkarbonat enthalten, keine Stabilisatoren oder Konservierungsstoffe.

3. Vorteile

  • Pascorbin ist hoch dosiert. Damit ist ein Mangel schnell behebbar; ähnlich hohe Serumspiegel lassen sich mit oraler Aufnahme nicht erreichen.
  • Bei einer i.v. Applikation muss das Vitamin C nicht erst wie bei einer oralen Verabreichung an Transportmoleküle gebunden und über die Darmschleimhaut aufgenommen werden.
  • Somit steht es dem Körper über die Blutbahn injiziert sofort zur Verfügung.
  • Die hohen Serumspiegel erleichtern dem Gewebe die Aufnahme des Vitamin C aus dem Blut.
  • Was der Körper nicht unmittelbar benötigt, scheiden die Nieren sofort wieder aus.

4. Anwendungsinformationen

4.1 Darreichungsformen

Pascorbin Injektionslösung besteht aus Wasser für Injektionszwecke, Natriumhydrogenkarbonat und 150 Milligramm hoch dosierter Ascorbinsäure pro Milliliter. In der Injektionsflasche zu 50 Millilitern sind insgesamt 7,5 Gramm Ascorbinsäure enthalten.

4.2 Dosierung und Verabreichung

Pascorbin 7,5/50 ml verabreicht man in Form einer intravenösen Injektion oder Infusion. Für die Infusion verdünnt man Pascorbin mit physiologischer Kochsalzlösung. Eine i.v. Injektion erfolgt mit unverdünnter Lösung.

Beide Eingriffe dürften Sie nicht selbst durchführen. Überlassen Sie die Behandlung Ihrem Arzt oder Therapeuten.

Wenn Sie Fragen zur Dosierung und Verabreichung haben, informieren Sie sich bei Ihrem Arzt oder Therapeuten. Auch Ihre Apotheke ist Ihnen bei Fragen gerne behilflich.

4.3 Verwendbarkeit und Anwendungsbeschränkungen

Einen Überschuss an Vitamin C scheiden die Nieren aus. Große Mengen Ascorbinsäure können den pH-Wert des Urins erniedrigen und zur Bildung von Nierensteinen beitragen. Daher sollte man Pascorbin bei Calciumoxalatsteinen nur in Rücksprache mit dem behandelnden Arzt verwenden.

Die Ausfällung von Calciumoxalat kann bei bereits vorliegender Niereninsuffizienz zu Nierenversagen führen, sodass die Anwendung von Pascorbin bei eingeschränkter Nierenfunktion kontraindiziert ist. Dialysepatienten dürfen pro Tag nicht mehr als 100 mg Ascorbinsäure erhalten.

In jedem Fall ist bei der Anwendung von Pascorbin auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten. Das gilt insbesondere für ältere Patienten, die ohnehin oftmals an Exsikkose leiden.

Bei Eisenspeicherkrankheiten, bei denen sich zu viel Eisen im Körper ansammelt, sollte man auf Pascorbin verzichten. Hierzu gehören Thalassämien, die sideroblastische Anämie und Hämochromatosen.

Bei Patienten mit bekannter eingeschränkter Atemfunktion sollte man mit einer niedrigen Dosierung von Pascorbin beginnen. Mehrfach hat man Fälle berichtet, in denen eine hohe Dosis zu akuter Atemnot geführt hat. Das betrifft Patienten mit Asthma bronchiale sowie chronisch-obstruktiven Lungenerkrankungen (COPD) wie vor allem Raucher.

Pascorbin ist laktosefrei und lässt sich bei Laktoseintoleranz unbedenklich verwenden.

Patienten mit kochsalzarmer Diät sollten berücksichtigen, dass eine Injektionsflasche mit 50 ml Pascorbin 972 mg Natrium enthält.

Diabetiker müssen beachten, dass hohe Mengen Ascorbinsäure im Blut die Blutzuckermessung vorübergehend verfälschen.

4.3.1 Pascorbin für Kinder

Im Kindesalter behandelt man eine Methämoglobinämie einmalig mit einer intravenösen Injektion von 0,5–1,0 g Ascorbinsäure (3,3–6,6 ml Pascorbin). Die Injektion kann bei Bedarf wiederholt werden. Dabei sollte man eine Dosierung von 100 mg/kg Körpergewicht/Tag nicht überschreiten.

Bei länger andauernder parenteraler Ernährung (Magensonde) verabreicht man Pascorbin intravenös. Dabei erhalten Kinder pro Kilogramm Körpergewicht 5–7 mg Ascorbinsäure pro Tag.

4.3.2 Pascorbin für Erwachsene

Für eine peripher-venöse Kurzinfusion verdünnt man 50 ml Pascorbin mit mindestens 100 ml isotonischer Kochsalzlösung (0,9 % NaCl). Diese Mischung infundiert man über einen peripheren Venenkatheder (Braunüle, Butterfly) in die Armvene. Eine solche Injektion dauert etwa eine halbe Stunde.

Bei länger andauernder parenteraler Ernährung (Magensonde) verabreicht man Pascorbin intravenös. Dabei erhalten Erwachsene 100–500 mg Ascorbinsäure pro Tag (0,7–3,3 ml Pascorbin).

4.3.3 Pascorbin in Schwangerschaft und Stillzeit

In Schwangerschaft und Stillzeit sollten Sie die vom Hersteller angegebenen maximalen Tagesdosen nicht überschreiten. Diese liegen bei 100–500 mg.

4.3.4 Pascorbin für Hund, Katze und Pferd

Pascorbin ist bei Tieren nicht angebracht, denn Hund, Katze und Pferd können ausreichende Mengen an Ascorbinsäure selbst herstellen. Nur beim Menschen, einigen Affen, Vögeln und Fischen sowie beim Meerschweinchen ist Ascorbinsäure ein Vitamin, das mit der Nahrung zugeführt werden muss.

4.3.5 Verkehrstüchtigkeit und Bedienung von Maschinen

Pascorbin führt nicht zu Beeinträchtigungen des Reaktionsvermögens. Das Führen von Fahrzeugen und die Bedienung von Maschinen sind problemlos möglich

4.3.6 Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

Ascorbinsäure ist ein starkes Reduktionsmittel. Daher kann es die Wirksamkeit von Arzneimitteln beeinträchtigen, bei denen eine Reduktion die Wirksamkeit einschränkt. Beeinflusst wird die Wirksamkeit von Antikoagulantien (etwa Heparin oder Marcumar), Neuroleptika (Fluphenazin) und Acetylsalicylsäure (Aspirin).

Bei einer laufenden Chemotherapie sollte die Anwendung von Pascorbin zeitversetzt zu den Infusionen der Chemotherapeutika erfolgen, da keine klinische Daten über mögliche Interaktionen vorliegen.

4.3.7 Wechselwirkungen mit Nahrungsmitteln

Wechselwirkungen von Pascorbin mit Getränken und Nahrungsmitteln sind nicht bekannt. Besondere Vorsichtsmaßnahmen sind daher nicht erforderlich.

4.4 Anwendungsdauer

Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt oder Therapeut. Hierzu überprüft dieser Ihre relevanten Blutwerte und beobachtet den Krankheitsverlauf.

4.5 Nebenwirkungen

Nebenwirkungen von Pascorbin sind selten. In einigen Fällen hat man Überempfindlichkeitsreaktionen in Form von allergischen Hautreaktionen oder Atembeschwerden beobachtet. In Einzelfällen kommt es zu kurzfristigen Kreislaufstörungen mit Schwindel, Übelkeit und Sehstörungen. Liegt ein akuter Infekt vor, können in sehr seltenen Fällen Schüttelfrost und Anstieg des Fiebers auftreten.

Sind Sie der Meinung, dass bei Ihnen nicht in der Packungsbeilage aufgeführte Nebenwirkungen auftreten, informieren Sie Ihren Arzt, Apotheker oder direkt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (www.bfarm.de.). Nur so lassen sich bisher unbekannte Begleiterscheinungen dokumentieren.

4.6 Verschreibungspflichtig

Pascorbin ist apothekenpflichtig, aber nicht rezeptpflichtig. Viele Krankenkassen übernehmen die Unkosten frei verkäuflicher Arzneimittel. Ob das bei Ihrer Krankenkasse auch für Pascorbin gilt, können Sie dort erfragen.

5. Hinweise zu Aufbewahrung und Entsorgung

Wie alle Medikamente sollte man Pascorbin außerhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren. Die Injektionsflaschen darf man nicht hohen Temperaturen über 25°C oder der Sonne aussetzen.

Das auf der Umverpackung angegebene Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des angegebenen Monats und Jahres. Eine hundertprozentige Wirksamkeit über dieses Datum hinaus kann der Hersteller nicht garantieren.

Die Injektionslösung ist steril, frei von Konservierungsmitteln und nur für einmalige Verwendung vorgesehen. Die Anwendung muss unmittelbar nach Entnahme erfolgen. Nicht verbrauchte Reste sind zu verwerfen.

Entsorgen Sie abgelaufene und angebrochene Packungen von Arzneimitteln nicht im Hausmüll, sondern geben Sie diese in Ihrer Apotheke ab.

Heilpraktikerin Ulrike Schlüter

Autorin: Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Ich beschäftige mich seit fast 20 Jahren intensiv mit der Homöopathie. Eine dreijährige Ausbildung in klassischer Homöopathie und Fortbildungen unter anderem in Kinderhomöopathie und gemütsorientierter Homöopathie runden mein Wissen ab. Ich bin als Heilpraktikerin in eigener Praxis - mit den Schwerpunkten Homöopathie und psychosomatische Erkrankungen - tätig. Neben der Therapie ist es mir ein großes Anliegen, mein Wissen und meine Faszination für die Homöopathie weiterzugeben.