Opium

Andere Namen: Opium

Stoffart: Pflanzlich

Typische Potenzen: Opium wird meist in den Potenzen D6, C6, D12 und C12 angewendet.

Verschreibungspflichtig bis: Opium ist bis zur Potenz D5 einschließlich verschreibungspflichtig.

Hauptanwendungsbereiche: Verstopfung, Bewusstseinseintrübung, Schlaganfall, Ohnmacht, Alkoholmissbrauch, Gehirnerschütterung

Inhaltsangabe

Erscheinung

Opium hat häufig ein gerötetes und aufgedunsenes Gesicht. Die Patienten wirken schläfrig und benommen.

Opium Anwendung

Opium wird bei Zuständen eingesetzt, in denen die Patienten schläfrig und benommen sind. Sie empfinden Schmerzen entweder gar nicht oder nicht der Schwere der Verletzung angemessen. Häufig entwickeln sich die Beschwerden infolge eines Schrecks.
Opium gilt als bewährtes Mittel in der Behandlung von hartnäckiger Verstopfung bei bettlägerigen Patienten und bei den Folgen eines Schlaganfalls.

Anwendungsgebiete in der Übersicht

AnwendungsgebietBeschwerden/Symptome
AlkoholmissbrauchDurch langanhaltenden Alkoholmissbrauch kann es zu Bewusstseinsstörungen mit hohem Fieber kommen. Das Gesicht ist fleckig und gerötet. Die Patienten fühlen eine brennende Hitze und schwitzen stark. In ihren Wahnvorstellungen sehen sie Tiere und Geister.
AugenbeschwerdenGrüner Star (Glaukom) mit Schädigungen an Netzhaut oder Sehnerv. Die Augen sind dunkelrot und glänzend. Der Blick wirkt starr.
BettnässenBei Kindern die nach einem Schreck wieder einnässen, obwohl sie bereits keine Windeln mehr benötigten.
FehlgeburtBei drohender Fehlgeburt nach einem Schreck oder Schock.
FieberFieber in Verbindung mit übergroßer Schläfrigkeit. Die Patienten schlafen mit halboffenem Mund. Die Haut ist brennend heiß und verschwitzt. Großer Durst während des Fieberanstiegs, aber kein Durst mehr während des Fiebers.
GehirnerschütterungDie Patienten sind durch eine Gehirnerschütterung auffällig schläfrig und verwirrt. Sie verspüren kaum Schmerzen.
HeimwehErwachsene leiden unter Heimweh. Sie wirken teilnahmslos, hilflos und ängstlich.
HerzschwächeHerzschwäche mit gestörter Atmung und tiefrotem Gesicht. Die Patienten schlafen so tief, dass sie kaum geweckt werden können.
HustenTrockener und krampfartiger Husten während der Nacht. Besserung durch Wassertrinken. Vor und nach den Hustenanfällen gähnen die Betroffenen.
OhnmachtsanfälleDie Patienten wirken ruhig oder sogar apathisch. Auffällig ist das dunkelrot verfärbte Gesicht.
SchlaganfallSchlaganfall mit Teilnahmslosigkeit, aufgedunsenem Gesicht, starkem Schwitzen und erschwerter Atmung. Die Pupillen sind stark verengt. Häufig bleibt infolge des Schlaganfalls eine halbseitige Lähmung bestehen.
SchwitzenÜbermäßiges Schwitzen am Kopf und im Gesicht. Auslöser ist häufig Erregung, Schreck, Ohnmachtsanfall, Schlaganfall oder ein Alkohol-Delirium.
VerstopfungMehrere Tage anhaltende Verstopfung ohne Stuhldrang. Anhäufung von großen Mengen Stuhl im Darm. Die Patienten sind sehr schläfrig. Diese Art der Verstopfung tritt häufig nach Geburten, Operationen oder bei bettlägerigen Patienten auf.

Verbesserung:

  • Kalte Speisen und Getränke
  • Abkühlung
  • Gehen

Verschlechterung:

  • Verschlechterung
  • Während und nach dem Schlaf
  • Wärme
  • Schreck und Angst
  • Geräusche
  • Licht
  • Gerüche

Weitere Anwendungshinweise

Opium Wirkung

Opium wirkt auf das zentrale Nervensystem und die Verdauungsorgane.

Opium Dosierung

Opium wird in der Regel in den Potenzen D6 und C6 bis zu 3-Mal täglich eingenommen. Die Potenzen D12 und C12 werden 1 bis 2-Mal täglich eingenommen. Nach einer Gabe wird das Ende der Mittelwirkung abgewartet. Eine erneute Gabe erfolgt erst nach erneuter Verschlechterung der Beschwerden.

Opium in der Schwangerschaft

Opium wird schwangeren Frauen gegeben, wenn infolge eines Schocks die Gefahr einer Fehlgeburt besteht. Die Frauen sind vor Schreck wie gelähmt und kaum ansprechbar.
Auch bei schmerzhaften und starken Bewegungen des Ungeborenen wird häufig Opium verabreicht. Gerade im letzten Schwangerschaftsdrittel leiden viele Frauen unter Verstopfung. Wenn Sie dabei kaum Schmerzen und auch keinen Stuhldrang verspüren, wird meist das homöopathische Opium gegeben.

Opium für das Baby

Das homöopathische Mittel wird Babys gegeben, die direkt nach der Geburt blass oder bläulich im Gesicht sind und nicht auf Reize reagieren. Auch wenn die Babys noch Stunden oder Tage nach der Geburt sehr schläfrig sind und benommen wirken, wird Opium verabreicht.

Opium für Hund, Pferd und Katze

Das homöopathische Opium wird Tieren mit hartnäckiger Verstopfung verabreicht. Die Tiere scheinen keinerlei Stuhldrang und auch kaum Schmerzen zu verspüren. Sie sind schläfrig und reagieren kaum.

Opium Nebenwirkungen

Opium ist aufgrund seiner Toxizität bis zur Potenz D5 verschreibungspflichtig und kann in diesen Potenzen Nebenwirkungen hervorrufen. Ab der Potenz D6 sind bisher keine Nebenwirkungen beobachtet worden. Zu Beginn der Behandlung und bei zu häufiger Einnahme kann es zu einer Verschlechterung der Beschwerden kommen. Das Mittel sollte dann nicht weiter eingenommen werden.

Heilpraktikerin Ulrike Schlüter

Autorin: Ulrike Schlüter - Heilpraktikerin

Ich beschäftige mich seit fast 20 Jahren intensiv mit der Homöopathie. Eine dreijährige Ausbildung in klassischer Homöopathie und Fortbildungen unter anderem in Kinderhomöopathie und gemütsorientierter Homöopathie runden mein Wissen ab. Ich bin als Heilpraktikerin in eigener Praxis - mit den Schwerpunkten Homöopathie und psychosomatische Erkrankungen - tätig. Neben der Therapie ist es mir ein großes Anliegen, mein Wissen und meine Faszination für die Homöopathie weiterzugeben.

Bitte beachten Sie:

Die hier gefundenen Informationen ersetzen keinen Arztbesuch! Wenden Sie sich bei Krankheiten und Beschwerden an einen Homöopathen, Arzt oder Apotheker!